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Wechselgetriebes auf den Motor, daß die Masse des Wechselgetriebes von der Kupp- lungsscheibe getragen wird, weil letztere dabei ernstlich beschädigt werden kann. Bei der Aufstellung ist darauf zu achten, daß die Kupp- lungswelle im Wechselgetriebe auf ein und derselben Achse mit der Nabe der Kupplungs- scheibe zu liegen kommt. Wenn die Nutenkeile der Kupplungswelle in die entsprechenden Nu• ten der geschlitzten Bohrung in der Nabe der Kupplungsscheibe nicht hineinpassen, empfiehlt es sich bei langsamer Schwenkung der Aus- gangswelle des Wechselgetriebes und bei ein- geschaltetem direkten Gang das Wechselge• triebe ein wenig vorzuschieben, bis der mit Nutenkeiletl versehene Teil der Welle in die Nabe hineinpaßt und das Wechselgetriebe seine richtige Stellung einnimmt. Das Wechselgetrie- be ist so lange abzustützen, bis die Anliegeflä• chen des Kupplungsgehäuses und des Wechsel- getriebes zusammenfallen. 7. Kupplung am Kraftwagen auf Zusam- menbaugüte und Betätigung prüfen. Die Prü- fung erfolgt zunächst im Stand mit Leerlauf des Motors. wobei man das Kupplungspedal ganz durchtritt. Danach prüft man die Kupp- lung beim Anfahren und während der Fahrt. indem man die Gänge bei den entsprechenden Drehzahlen der Motorkurbelwelle umschaltet. Ist der Leerweg am Ende der Kupplungs- ausrückgabel (4,5 . 5,5 nun) richtig einge- stellt und wird die Kupplung ausgerückt. ohne das Pedal in Zwischenstellungen zu halten, so dürfen an der Kupplung und am Kupplungsge- stänze weder Klopfen noch sonstige Geräusche hörbar sein. Bei allmählichem Zuriicknehmen des Kupp- lungspedals soll der Wagen ebenso allmählich anfahren, und beim Schalten von einem niedri• gen auf den höheren Gang diirfen weder Rup- ten noch Rattern spürbar sein. Zusammenbau und Einstellung der Kupplungsausrückung Vor dem Zusammenbau sind allc Teile des Haupt- und des Arbeitszylindcrs gründlich mit Alkohol oder frischer Bremsflüssigkeit zu waschen. Entschieden unzulässig ist das Ver- schmutzen der Einzelteile mit Mineralöl. Ben- zin, Azeton, Petroleutll oder Dieselkraftstoff, weil diese Stoffe ein Anschwellen der Dicht. manschetten und Hüllen aus Gummi verursa• chen. Die Lauiiliichen von Arbeits- und Haupt- zylinder sind mit einem sauberen. mit Alkohol oder Bremsflüssigkeit getränkten Lappen ab- zuwischen und sorgfältig, möglichst mit BeJ leuchtung, sichtzuprtifen. Weisen. die Zylinder- laufflächen unbeträchtliche Korrosionsspuren, kleine Riefen oder Verschleiß auf. so sind sie rundzuschleifen Oder ziehzuschleifen. Dabei isl eine Vergrößerung des Durchmessers bis 22,170 mm zulässig. In diesem Fall benutzt man beim Zusammenbau (neue) normgemäße Gummidichimanschetten. Es ist zu betonen. daß Versehleiß an den Laufflächen von Haupt- und Arbeitszylinder in der Regel keinen Einiluß auf die Arbeisifähig• keit der Kupplungsausriickung hat, denn die Dichtmanschetten werden mit beträchtlichem Anzug in den Zylindern eingesetzt Deshalb wird Verschleiß an Gleitteilen durch die Elasti- zität der Manschette ausgeglichen. Sind Lunker an der Zylinderlaufiläche vor- handen. So werden die Zylinder durch neue er- setzt. Sämtliche Einzelteile des hydraulischen Antriebs der Kupplung sind vor dem Zusam- menbau zu säubern und nur mit irischer Brems- flüssigkeit zu waschen. Beim Säubern der Mo- toren von Schmutz ist die Verwendung von IVerkzeugen aus Metall verboten. Beim Reinigen des Arbeitszylinders ist Schmutz mit einem angespitzten Stäbchen aus der Nut am Zylinderhoden zu entfernen. Gelam gen nach dem Zusammenbau auch nur kleinste Schmutzteilchen unter eine Manschette, so kön- nen sie Lecken und Luftdurchtritt hervorrufen. Ebenso sind die Löcher für die Zuleitung der Flüssigkeit zu säubern. Die Gewindebohrungen der Zylinder und das Gewinde des Stutzens im Hauptzylinder sind genau sichtzuprüien. Ein verletztes und gequetschtes Gewinde ist un- zulässig. Sind die Manschetten hart geworden oder haben sie schlechte Arbeitskanten, so sind sie zu ersetzen. Gleichfalls sind die Gummi- schutzhüllen auszuwechseln, wenn sie hart ge- worden, mit Rissen bedeckt oder gerissen sind. Im Hauptzylinder (siehe Bild 64) hat man das Überlaufloch B und das Austrittsloch D mit einem angespitzten Stäbchen und das Aus- gleichloch C mit einem weichen und abge- stumpften Draht mm Ø zu säubern. Die Lüftungsbohrung in der Verschlußschraube des Füllbehäliers ist gleichfalls zu reinigen, Die Putzlappen müssen sehr sauber sein und dürfen nicht Fasern zurücklassen (Fasern kön- nen das Hydrauliksvstern verunreinigen oder die Dichtheit der Maischetten beeinträchtigen). Das Verbindungsrohr zwischen Hauptzylin- der und Arbeitszylinder ist gründlich zu reini- gen. durchzuspülen und mit Preßluft (beispiels- weise von der Reifenpurnpe) durchzublasen. Die Anschlußkegel und Gewinde der Stut- zen sind aufmerksam sichtzupriifen. Die Maße der Endetl am Verbindungsrohr nach dem Auf- bördeln siiul in Bild 81 angegeben. Man hat zu prüfen, ob die Ausrück- und Rückholiedern kräftig genug sind. 87