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@ azik_de Technische Prüfung des Motorzustar.des Der Motor ist das komplizierteste Aggregat des Kraftwagens. Einwandfreies Fahren des Kraftwagens hängt weitgehend davon ab. ob der Bedarf des Motors an Reparatur richtig bestimmt ist und Störungen rechtzeitig besei- tigt worden sind. Einige Mängel im Laui des Motors kommen nicht sofort zum Vorschein, sondern nehmen allmählich zu, ohne daß der Motor merkbar schlechter läuft, und sind auf den Verschleiß einer Reihe wichtiger Teile zurückzuführen. So kann beispielsweise der Abiall des Öldrucks in der Schmieranlage des Motors die Folge von Abnutzung der Kurbelwellen-Lagerschalen oder der Nockenwellenlager usw. sein. Util Störungen rechtzeitig nachzuweisen, hat man den Motor regelmäßig auf seinen techni- chen Zustand zu prüfen, wie nachstehend ange- geben ist. Bei der technischen Zustandsprfifung des Motors ist auch nur teilweiser Auseinanderbau des Motors zu vermeiden, denn bei jedem Ausei• nanderbau werden der eingelaufene Zustand von Paßteilen gestört, der Verschleiß vermehrt und ihre Lebensdauer verkürzt. Ist ein teilweiser oder vollständiger Ausei- nanderbau des Motors unvermeidlich. so hat man alle auseinandergenommenen Teile gründ- lich auf ihren Zustand und Abnutzungsgrad zu prüfen und auszuwechseln, falls der Verschleiß nahe an den höchstzulässigen Wert gekommen ist, damit eine nochmals erforderliche Instand- setzung des Motors in nächster Zeit vermieden wird. Der technische Zustand des Motors und des gesamten Fahrzeugs bleibt während des Be- triebs nicht konstant. Während des Einlaufens steigt die Nutzleistung des Motors in dem Maße, wie sich dic Laufteile einarbeiten, der Kraftstoffverbrauch wird geringer. der Abbrand von Öl und das Entweichen von Gasen an den Kolbenringen nehmen ab und die Kompression in den Zvlindern wird höher. Danach bleiben alle genahnten Betriebsgrößen lange Zeit stabil. Im Maße, wie die Hauptteile oder sogar we• niger wichtige Teile des Motors abgenutzt wer- den, wird seine Nutzleistung allmählich gerin- ger. der Kraftstoffverbrauch steigt, desgleichen nehmen der Abbrand von Öl und das Enlwei• chen von Gasen an den Kolbenringen zu, und die Kompression in den Zylindern wird gerin- ger. Den technischen Zustand des Motors be- stimmt man mit Prüfung von Motorleistung, sparsamem Ölverbrauch, Kompression in Mo- torzylindern und ruhigem Lauf, Leistungsprüfung des Motors Verringerte Nutzleistung des Motors hat verschlechterte Fahreigenschaften des Kraftwa- gens zur Folge, nämlich niedrigere Höchstge- schwindigkeit und geringere Anfahrheschleuni• gung. Deshalb ist die Ermittlung der Höchst- geschwindigkeit des Fahrzeugs und der für I lern Fahrstrecke vom Stand aus erforderlichen Zeit unbedingt notwendig, um den technischen Zustand des Motors beurteilen zu können. Vor der Prüfung hat man das Fahrwerk des Kraftwagens in fehlerfreien Zustand zu brin- gen. Ob das Fahrzeug zur Prüfung bereit ist, stellt man auf Grund seines Auslaufwegs fest. Die Prüfung des Kraftwagens erfolgt mit Last von 2 Personen (einschl. Fahrer) auf waagerechter, gerader Strecke mit einer As- phalt•oder Betondecke, bei trockenem Wetter und ohne starken Wind. Alle Messungen wer- den bei Fahrten des Wagens in zwei entgegen- gesetzten Richtungen vorgenommen, bei ge- schlosserten Türfenstern und geschlossener Lüftungsklappe hinter der Motorhaube. Den Ausiauiweg des Fahrzeugs bestimmt man hei 50 km/h Beharrungsgeschwindigkeit bis zum völligen Stillstand, wobei man zwei Fahrten in entgegengesetzten Richtungen macht. Zum Auslaufen des Fahrzeugs hat man die Kupplung schnell auszurücken und den Gang- schalthebel sofort in die Leerlaufstellung zu rücken. Der Auslaufweg des technisch einwandfreien Kraftwagens soll mindestens 420 m betragen. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt man im höchsten Gang auf einer I km langen Meßstrecke. Die Aniahrstrecke des Wa- gens soll lang genug sein, damit er bei Beginn der Meßstrecke die beharrliche Höchstge- schwindigkeit erreicht. Die Fahrzeit des Wagens über die Meßstrecke bestimmt man mit einer Stoppuhr. die beim Vorbeifahren am ersten Kilometerzeichen ein• und am zweiten aus- geschaltet wird. Als Istwert der Höchstge- schwindigkcit wird das arithmetische Mittel der Geschwindingkeiten betrachtet, die bei zwei Fahrten in entgegengesetzten Richtungen ent- wickelt werden. Vor Beginn jeder Fahrt soll die Öltempera• tur im Kurbelgehäuse mindestens 800 und höchstens 950 C sowie die Wassertemperatur in der Kühlanlage mindestens 800 C betragen. Als Kraftstoff ist Benzin vorschriftsmäßiger Marke zu benutzen. 13